04.04.2019
Die Zeit ist reif für einen Neubeginn
Wenn wir über die Grenze in unser nördliches Nachbarland blicken, erschliesst sich uns ein Bild wovon wir in der Schweiz nur träumen können. Die AMB Stuttgart. Sie nennt sich selbst «Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung» und bewegt sich für einmal nicht im Superlativ. Ganz im Gegensatz zur Schweiz. Hier fand im Dezember 2018 die Schweizer Industrieplattform der Zukunft statt, wo sich gemäss Eigenwerbung alle Akteure der Schweizer Industrie an einem Ort begegnen, dicht gefolgt im Mai 2019 von der führenden Schweizer Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Werkzeuge und Fertigungsmesstechnik bei der sich, so die Macher, die besten Unternehmen der Schweizer MEM-Branche versammeln werden.
Die Realität zeigt sich von einer etwas anderen Seite. Die AMB Stuttgart entwickelt sich zur europäischen Leitmesse, weil sie von Ausstellern und Besuchern von einem Rekord zum nächsten getragen wird. Die EMO als aktuelle Leitmesse wirkt dagegen etwas blasser. Sie stagniert in Hannover und ist teilweise sogar ein wenig rückläufig. Die AMB strahlt dagegen wie ein heller Stern. Und das zu Recht. Was für Schweizer Hersteller schon lange eine Wunschplattform ist, zieht auch qualitativ hochwertige Besucher an. 2018 haben rund 2’500 Schweizer die AMB besucht. Interessant dabei ist die Tatsache, dass mehr als die Hälfte dieser Besucher aus Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden stammt. Dass die AMB Stuttgart bei uns auf dem Vormarsch ist, zeigt vor allem die Tatsache, dass von diesen rund 2'500 ausstellungsinteressierten Schweizern beinahe zwei Drittel Erstbesucher waren.
Was schliessen wir daraus?
- Die AMB ist und bleibt eine Spitzenmesse in Deutschland mit europäischer Ausstrahlung
- Die Bedeutung der AMB wird zunehmen
- Die Hersteller dieser Welt versammeln sich in den geraden Jahren in Stuttgart
- Mit der wachsenden Zufriedenheit werden die bereits hohen Budgets der Aussteller weiter anwachsen
- Die EMO in Hannover bleibt weiterhin wichtig und zieht als grösste Veranstaltung ihrer Art in den ungeraden Jahren Aussteller und Besucher aus der ganzen Welt an
Wie positioniert sich die Schweiz vor dem Hintergrund der AMB und der EMO in direkter Nachbarschaft?
- AMB und EMO sind Leistungsschauen für die Aussteller. Man zeigt was man hat und wer man ist. Dadurch werden beträchtliche Budgets für die Teilnahme eingesetzt
- Schweizer Hersteller werden an beiden Fachmessen teilnehmen
- Kunden der Hersteller, vor allem aus grösseren Schweizer Unternehmen, werden es sich nicht leisten können die beiden Messen nicht zu besuchen
- Schweizer Hersteller treffen ihre Top-Kunden, darunter die wichtigsten Schweizer Abnehmer, an der AMB und der EMO
Was könnten die Konsequenzen für die Schweizer Messelandschaft sein?
- Die Hersteller sind nicht mehr bereit in Budgets wie in Vergangenheit für einen Binnenmarkt zu investieren und bleiben den nationalen Veranstaltungen fern
- Die Ausstellungen werden vor allem von den Schweizer Händlern getragen und obwohl diese sehr attraktive Angebote vorweisen können, fehlt den Veranstaltungen die Swissness
- Die Veranstaltungen verlieren an Attraktivität für den Besucher
- Weniger Aussteller führen zu weniger Besuchern. Weniger Besucher führen zu weniger Ausstellern. Die Abwärtsspirale setzt sich fort
Was ist zu tun?
- Benötigt wird eine Leitmesse, die sich mit und nicht gegen die Leitmessen EMO und AMB im Schweizer Binnenmarkt positioniert
- Sie ist im deutschsprachigen Teil der Schweiz anzusiedeln
- Die Veranstaltung muss kostenvernünftig konzipiert und inhaltlich auf die landestypischen Bedürfnisse zugeschnitten sein
- Die Messe muss sich mit zukunftsweisenden Angeboten für Aussteller und Besucher zur unverzichtbaren Networking-Plattform der Schweizer Branche entwickeln
Sind Sie auch der Meinung, dass die Zeit reif ist für einen Neubeginn?
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